Tigermücken gelten in Italien als Überträger von Dengue-Fieber.

Dengue-Fieber in Italien breitet sich aus

In Italien breitet sich das “Dengue-Fieber” aus. Übertragen wird es über Mücken. Eine Einordnung.

Vom 1. Januar 2024 bis zum 1. Oktober 2024 wurden 572 Dengue-Fälle in Italien gemeldet. Da es eine Woche zuvor erst 500 bekannte Fälle gab, wird in Italien vermehrt über Dengue gesprochen. Wie auch schon bei Corona gibt es aber auch hier die große Unbekannte. Es wird definitiv mehr Fälle als die bekannten geben, allerdings weiß niemand, wie hoch die Dunkelziffer ist. Wichtig ist: Es wurden in Italien KEINE Todesfälle als Folge einer Dengue-Infektion verzeichnet.

Dass die Anzahl der Dengue-Fälle in Italien zunimmt, ist seit Monaten bekannt. Allerdings konnten 442 der insgesamt 572 dem italienischen Gesundheitsministerium bekannten Fälle auf eine Ansteckung bei einer Auslandsreise zurückgeführt werden. Seit dem 1. Oktober 2024 kommen gehäuft so genannte “DENV-Typ-2-Infektionen” hinzu, bei denen es sich um “unabhängige lokale Übertragungsereignisse” handelt. Das bedeutet, dass diese Fälle nicht auf Auslandsreisen zurückzuführen sind, sondern die Infektionen in Italien erfolgt sind.

Es gibt tatsächlich eine Stadt, in der es gehäuft Dengue-Fälle gibt, und zwar in Fano. Fano liegt in den italienischen Marken, also in Mittelitalien. Hier sind 102 Fälle erfasst worden. Bei allen Fällen handelt es sich um DENV-Typ-2-Infektionen. Alle 102 Fälle sind zudem symptomatisch. Weitere Fälle mit begrenzterem Infektionsausbrüchen wurden aus der Emilia-Romagna, der Lombardei, Venetien, den Abruzzen und der Toskana gemeldet. Dabei handelt es sich um einheimische DENV-Infektionen der Typen 1, 2 und 3.

Während in Fano von einem Infektionsausbruch gesprochen wird und das Risiko, an Dengue zu erkranken, höher ist als aktuell in anderen italienischen Städten oder Gemeinden, wurden aus den meisten italienischen Regionen KEINE Fälle gemeldet. Die allerallermeisten Mücken sind somit zwar lästig, aber KEINE Überträger von Dengue-Fieber. Als bekannter Überträger gilt in Italien die Tigermücke (Aedes albopictus). Der Hauptüberträger (Aedes aegypti) ist in Italien NICHT verbreitet.

Vorweg: Rund 50 Prozent der Dengue-Fälle sollen asymptomatisch verlaufen. Trotzdem ist zu bedenken, dass eine Dengue-Infektion ebenso schwerwiegende klinische Folgen haben kann wie auch milde und/oder unspezifische Symptome. Dazu gehören:

  • Fieber (teils auch sehr hohes Fieber), das meist begleitet wird von:
  • akuten Kopfschmerzen
  • Schmerzen um und hinter den Augen
  • starken Muskel- und Gelenkschmerzen
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Hautreizungen

Tests sollten – so teilt es das italienische Gesundheitsministerium mit – dann erfolgen, wenn:

  • man aus einem Reiseland zurückgekehrt ist, indem das Dengue-Fieber endemisch ist und die Symptome zu einer Ansteckung passen würden;
  • man sich in einem Gebiet befindet, in dem Dengue-Fälle bekannt sind und man Symptome hat, die auf das Dengue-Fieber zurückzuführen sein könnten;
  • wenn man engen Kontakt zu einer infizierten Person hat, bei der die Dengue-Infektion bestätigt worden ist – auch dann, wenn man asymptomisch ist.

In allen anderen Fällen ist – sofern nicht anders vom behandelnden Arzt empfohlen – keine Laboruntersuchung notwendig. Dass überhaupt getestet werden soll, hat damit zu tun, dass schwere klinische Verläufe so schneller diagnostiziert werden können. Außerdem zählt es dann, sich gegen Mückenstiche besonders zu schützen, damit nicht weitere Mücken zu Überträgern werden.

Die Inkubationszeit betrifft einen Zeitraum von drei bis hin zu 14 Tagen. Die mittlere Inkubationszeit wird mit einer Dauer von vier bis sieben Tagen angegeben.

Berichte zu den in Italien festgestellten Dengue-Fällen sowie die Beantwortung zahlreicher FAQ findet Ihr auf der Webseite des italienischen ISS (Istituto Superiore di Sanità).



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